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2. November 2017
Open Scene DAS SCHLANGENEI von Ingmar Bergman (1977)
mit einer Einführung von Brigitte Bruns
„Einen „Aufbruch“ nach dem „Zusammenbruch“ nannte der schwedische Regisseur Ingmar Bergman sein neun Jahre dauerndes Münchner Theaterexil. Es lag unter dem Schatten der Flucht aus Schweden nach einer Anklage wegen angeblicher Steuerhinterziehung. Parallel zu der Theateradaption von Anne Lenk für das Münchner Cuvilliés-Theater kann nun im Filmmuseum München auch die filmische Vorlage, eine gut restaurierte digitale Fassung von Bergmans Film, einer neuen Betrachtung unterzogen werden, vierzig Jahre nach dessen Entstehung, kurz vor den Feiern zum 100. Geburtstag des Regisseurs im nächsten Jahr. Sein in München gedrehter düsterer Spielfilm DAS SCHLANGENEI, an dessen Drehbuch er bereits in Schweden gearbeitet hatte, wurde danach selten gezeigt. Von der Kritik wurde der Film seinerzeit verrissen. Mit prominenter internationaler Besetzung in Geiselgasteig gedreht, verlegt der Film sein fiktives Geschehen um den in Berlin gestrandeten jüdischen Zirkusartisten Abel Rosenberg aus Philadelphia in die Zeit vor dem gescheiterten Hitlerputsch von 1923. Er zeigt eine durch den ersten Weltkrieg, Depression und Inflation aus den Fugen geratene Welt, eine durch Ängste, Verbrechen und Hoffnungslosigkeit korrumpierte Gesellschaft und eine sich bereits abzeichnende verhängnisvolle Entwicklung. Der Filmtitel „Das Schlangenei“ ist William Shakespeares Drama „Julius Cäsar“ entlehnt, da dieses „ausgebrütet, verderblich würde wie seine ganze Art“. Brigitte Bruns (MFZ) hält eine Einführung zur Entstehungsgeschichte des Films.
Das Schlangenei (The Serpent’s Egg) – Deutschland / USA 1977 – Regie + Buch: Ingmar Bergman – Kamera: Sven Nykvist – Musik: Rolf Alexander Wilhelm – Darsteller: David Carradine, Liv Ullmann, Gert Fröbe, Heinz Bennent, Edith Heerdegen – 119 min – engl. – o.UT.
Eine Kartenreservierung ist unter Tel. 089- 233 96450 möglich.
Der Eintritt kostet € 4 / € 3 für Mitglieder des Fördervereins MFZ